08.05.2023
In einer ziemlich belanglosen und ereignisarmen ersten Hälfte ließ die erste aufregende Strafraumaktion lange auf sich warten. Die Gastgeber erkämpften sich im ersten Durchgang zwar mehr Ballbesitz, brenzlig wurde es vor dem Kasten des TVS in 45 Minuten allerdings nicht. Stuhr´s wieder einmal neu formierte Innenverteidigung, dieses Mal mit Niklas Oberbach und Contantin Godt, der das erste Mal in dieser Saison von Beginn an ran durfte, liess gemeinsam mit ihren Vorder- und Nebenleuten nichts anbrennen. Auf der anderen Seite fehlte es zunächst an Kreativität und Genauigkeit, um für Gefahr vor dem Vilsener Tor zu sorgen. Es dauerte bis zur 45. Minute, bis der TV Stuhr zu seiner ersten aussichtsreichen Offensivaktion kam. Vilsens Keeper lenkte einen starken Oberbach-Kopfball nach gut getimtem Mireuta-Freistoss aus dem rechten Halbfeld gerade noch an den Querbalken. Auch den Nachschuß brachten die Stuhrer aus kürzester Entfernung nicht im Tor unter.
Viel gefälliger wurde das Stuhrer Spiel dann mit der Einwechslung des immer noch angeschlagenen Torben Drawert zur zweiten Hälfte, denn jetzt kombinierte man viel besser und zielstrebiger. So gelang Jonah Hellmers in der 62. Spielminute dann nach zu kurzer Klärung der Vilsener Abwehr sehenswert per Direktabnahme aus knapp 20 Metern auch die Führung. Nur wenige Augenblicke später machte Jesco Wehrhahn nach tollem Pass von Finn Arnhold durch eine der Schnittstellen in der Vilsener Abwehrkette den Doppelschlag perfekt (64.). Arnhold selbst war es dann, der acht Minuten später nach Vorarbeit von George Mireuta aus spitzem Winkel für die Entscheidung sorgte (72.). Die Lila-Hemden versuchten nochmal alles und kamen auch vor´s Gästetor, der Treffer zum 1:3 durch einen aus abseitsverdächtiger Position vom eigenen Spieler abgefälschten Schuß kam jedoch zu spät (88.). Denn quasi mit dem Schlußpfiff stellten die Gäste den alten Abstand wieder her. Wehrhahn lief nach Pass des eingewechselten Tobias Peters allein auf´s Tor, traf mit seinem Abschluß aber nur den Pfosten. Den Abpraller versenkte ein zurückgeeilter Vilsener mit einem ungewollten Reflex aus kurzer Entfernung schließlich selbst im eigenen Kasten (90.+1).
Insgesamt geht der Sieg des TVS aufgrund der guten zweiten Halbzeit absolut in Ordnung, wenngleich man sehr lange brauchte, um sein spielerisches Potential einigermaßen auf den Platz zu bekommen. Anerkennen muss man allerdings, mit welchem Aufgebot sich das Team von Trainer Stefan Blasy und Marvin John durch die letzten Wochen und von Spiel zu Spiel kämpft.