06.11.2023
Es war das erwartet schwere Nachbarschaftsduell vor einer stattlichen Kulisse, das naturgemäß anderen Gesetzmäßigkeiten unterliegt, als die meisten anderen Ligaspiele. Dass Freud und Leid am Ende so dicht beieinander lagen, hat sich der TV Stuhr durch eine ziemlich verhaltene und vorsichtige Taktik allerdings auch ein gutes Stück weit selbst zuzuschreiben.
In einer sehr ereignisarmen ersten Halbzeit sorgte lediglich Erik Thiemann mit einem Lattenkracher für Aufregung (13.). Ansonsten waren Torchancen auf beiden Seiten absolute Mangelware. Keine Mannschaft wollte riskieren, in Rückstand zu geraten und so verfingen sich fast alle Angriffsbemühungen in der Defensive des anderen. Zwangsläufig ging es torlos in die Halbzeitpause.
Nach Wiederbeginn wurden beide Teams dann wesentlich munterer und kamen nun auch zu Chancen. Den besseren Start erwischten dabei die Gastgeber, die einen Freistoss kurz hinter der Mittellinie lang in den Stuhrer Strafraum brachten und zu einer Kopfballgelegenheit kamen. Finn Bang im Stuhrer Kasten reagierte allerdings prächtig und verhinderte den Rückstand für den TVS. Auf der anderen Seite näherten sich auch die Gäste immer gefährlicher dem Tor der Platzherren, blieben im Abschluß aber zunächst noch zu ungenau. In der 68. Spielminute war es dann aber soweit und Innenverteidiger Henri Fichtner drückte den Ball im Anschluß an einen Eckball über die Linie. Insgesamt blieb die Partie aber auch nach diesem Treffer offen, wenngleich Maurice Libertin die Führung per Distanschuss fast ausgebaut hätte, aber nur den Pfosten traf. In der 80. Minute gelang den Gastgebern dann allerdings doch der Ausgleich, und das unter tatkräftiger Mithilfe der Stuhrer. Niklas Oberbach rutschte der Ball bei einem Klärungsversuch über den Spann, ein Heiligenroder Spieler erlief auf rechten Angriffseite den Ball und bediente den Ex-Stuhrer Mielad Khil, der dann aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste. Der TV Stuhr versuchte jetzt nochmal alles, um die drei Punkte zurückzugewinnen und belohnte sich tatsächlich noch. Torben Drawert wurde in der Nachspielzeit bei einem Dribbling im rechten Halbfeld gefoult und bekam einen Freistoss. Glücklich für den TVS insofern, da sich Drawert den Ball eigentlich zu weit vorgelegt hatte und ihn vor der Seitenlinie wohl nicht mehr unter Kontrolle bekommen hätte. Dennoch war das Foul unstrittig. Der eingewechselte Henning Sawall trat schließlich zum Freistoß an und brachte den für Heiligenrodes Keeper schwer einzuschätzenden Flugball, der im Strafraum an Freund und Feind vorbei in die lange Ecke segelte, direkt zum 1:2 im Tor der Gastgeber unter (90.+2).