DIE ZWEI GESICHTER DES TV STUHR

19.05.2023

 

Der vielleicht unorigenellsten und gezwungensten Vorstellung dieser Saison gegen den SV Jura Eydelstedt am Sonntag folgte am Mittwoch eine der wohl besten Teamleistungen dieser Spielzeit gegen den designierten Vizemeister TSV Bassum.

 

Ausgerechnet in der Crunchtime dieser Saison ließ das Team von Trainer Blasy und John am Sonntag gegen Eydelstedt wichtige Punkte liegen. In einem chancenarmen Spiel ging der TV Stuhr erst spät durch Fynn Rusche in Führung (41.), kassierte aber kurz vor der Pause den gleichermaßen kuriosen, wie unnötigen Ausgleich (45.). Im zweiten Durchgang quälte sich der TVS unter großem Aufwand zu einem Übergewicht und kam dem Gästetor mit zunehmender Spielzeit auch immer näher, ein weiterer Treffer gelang gegen die Gäste, die jetzt oft unredlich und mit Beistand des unsicheren Schiedsrichters wichtige Zeit von der Uhr nahmen, aber nicht mehr.

 

Fast schien es, als ob sich die ganze Konzentration des TVS in den letzten Wochen auf das Spiel gegen den TSV Bassum richtete. Denn anders ist die Steigerung der Stuhrer in Hinblick auf dieses Topspiel kaum zu erklären. Mit einer überragenden Teamleistung rückte man den Bassumern durch den verdienten 2:0 Heimsieg bis auf einen Punkt auf die Pelle. Yannick Evers setzte sich bereits nach drei Minuten stark gegen Bassums Defensive durch und spitzelte den Ball auch am Gästekeeper vorbei ins Tor. Mit dem absolut schönsten Spielzug der Saison und einer Ballstaffette, die sich für das Tor des Monats bewerben könnte, erzielte Jesco Wehrhahn in der 23. Spielminute schließlich das 2:0. Auf Höhe der Mittellinie selbst eingeleitet schloß Wehrhahn ein bildschönes Direktspiel über mehrere Stationen und dem finalen Zuspiel von Drawert selbst ab. Über die gesamten 90+5 Minuten hatten die Gäste mehr Ballbesitz und erspielten sich auch drei, vier gute Torchancen, der TV Stuhr verteidigte aber insgesamt sehr konzentriert und resolut. Und erspielte sich neben den beiden Treffern vor allem in den letzten knapp 20 Minuten noch viele weitere erstklassige Möglichkeiten. Opitz, Bork und Wehrhahn ließen aber mehrfach glasklare Gelegenheiten aus und verpassten so eine frühzeitigere Entscheidung.